[Squeak-ev] [LinuxTag] Dringend: Beschreibung

Hannes Hirzel hirzel at spw.unizh.ch
Mit Mai 8 00:07:36 UTC 2002


On Tue, 7 May 2002, Marcus Denker wrote:

> Hi!
> 
> Wir brauchen dringend (d.h. bis morgen abend) eine offizielle
> Projektbeschreibung.  Also: Was ist Squeak? ungefaehr 400 Woerter.

Hier ein Entwurf. Jemand anders mag ihn sprachlich etwas glätten oder auch
inhaltlich umarbeiten....


Squeak bietet ein digitales Medium, das Aspekte eines Autorensystem, einer
Multimediaumgebung und einer Entwicklungsumgebung aufweist. Es ist eine
mögliche 
Realisierung des Traumes vom einem persönlichen, digitalem Medium, das
sich leicht formen und anpassen lässt. 
Das Programm erfordert, dass man selbst aktiv wird, bietet dann aber
ungeahnte Möglichkeiten, die sich in andern Systemen nicht oder nur mit
sehr grossen Aufwand realisieren lassen. Die Stärke liegt in der
Integration von verschiedenen Konzepten und Systemen und weniger in der
Ausarbeitungstiefe der Teilbereiche.
 
Personen jeden Alters (vom Kindergartenschüler bis
zum Mathematikprofessor) findem darin genügend Anregung und Möglichkeiten
sich kreativ auszudrücken, zu experimentiern oder auch Berechnungen
anzustellen (die übrigends beliebig genau sein können). 
Für Simulationen deren Resultate grafisch animiert dargestellt werden
sollen, ist es besonders gut geeignet. Hierbei kann es
sich auch um einen Regenbogenfisch handeln, der sich in einem 3d-Aquarium 
bewegt, die Simulation der Brown'schen Molekularbewegung.

Squeak bietet einen "Workspace" von Objekten. Es ist so, wie man sich eine
objektorientierte Umgebung vorstellt. Die Objekte können direkt auf
verschiedene Weise beeinflusst werden. Die klassische Trennung zwischen
Programmierung und Anwendungsbetrieb ist aufgehoben, was 
gewöhnungsbedürftig ist. 

Mit der Morphic-Umgebung und dem Etoy-Kachel-Programmiersystem lassen sich
einfach zwei oder dreidimensionale Animationen herstellen. Experimente im
Musikbereich sind auch möglich. Mit Pianorollendarstellung lassen sich
Zusammenhänge der Musiktheorie veranschaulichen. Ein konfigurierbarer
Sprachsynthesizer ist verfügbar, ein Paint-Programm und ein Schachprogramm.


Der aktuelle Release ist 3.2 - ordentlich ausgereift und getestet. Squeak
ist frei verfügbar und alle Quellen sind offen zugänglich. Mit Squeak
erstellte Produkte laufen bit-identisch auf verschiedensten Plattformen.
Dazu werden virtuelle Maschinen benutzt. Für Programmierer
interessant: Man kann seine eigene virtuelle Maschine bauen. Sie ist
detailliert dokumentiert. "Write-once, run everywhere" funktioniert
tatsächlich.

Hinter Squeak steht eine dreissigjährige Entwicklungsgeschichte. Squeak
hat eine kleine, aktive internationale Benutzergemeinde und wird
weiterentwickelt.  Es eignet sich auch gut als Ausgangspunkt für Forschung
im Bereich Benutzerschnittstellen. Die Dokumentation ist noch etwas
spärlich; es gibt aber immerhin drei englischsprachige Bücher und eines in
französisch. Und etwa 2000 Seiten On-Line-Dokumentation, die aber nicht
immer aufdatiert ist.

Squeak hat das Potential Ausgangspunkt für eine neue Art Software zu sein.
Besonders erwähnenswert ist die Anpassbarkeit.

Aktuelle Einsatzgebiete: Forschung, Unterricht, Lehre, Multimedia,
Werbung, Kunst, Spiele-Programmierung, Software-Engineering.

Webadresse: www.squeak.org


> Ausserdem brauchen wir ein Logo. 
Wohl z.Zt. die Maus .....


Grüsse
Hannes