[Squeak-ev] Scratch im Einsatz
Andreas Brodbeck
andreas.brodbeck at mindclue.ch
Mit Mar 15 21:30:54 UTC 2006
Hans N Beck schrieb:
> Hi Andreas,
>
> das ist sehr interessant :-) Wo liegen denn die Vorteile/Unterschiede
> von Scratch zu Etoys (und sag jetzt keiner, es sieht besser aus ..... :-)
>
Fällt mir im Moment dies ein:
--- Scratch ist rund, "ohne Kanten" (nicht graphisch zu verstehen,
obwohl das auch zutreffen würde...). Es ist ein Produkt, welches
"Scratch" sein will, und nicht mehr. Es hat ein durchdachtes
abgeschlossenes Konzept. Es ist auf jedenfall nicht Squeak, lediglich
damit gemacht. EToys ist viel näher an Squeak selbst, man kann es
schliesslich selbst weiterentwickeln. Scratch ist für den Benutzer
geschlossen. Das was er sieht, hat er, und nicht mehr.
--- Scratch ist auf den ersten (!) Blick verständlich. EToys ist das bei
weitem nicht. Es braucht einfach anfangs länger, bis die Kids das
begreifen und vorallem _überschauen_ können. Scratch war in meinen
Lektionen nach 45 Minuten begriffen. Ich hätte da auch aufhören können,
mich hätte es als Lehrer eigentlich nicht mehr gebraucht. Der
autodidaktisch angehauchte Schüler hätte damit überhaupt kein Problem
gehabt...
--- Scratch ist demnach auch für kurze Workshops oder Projektwochen
bestens brauchbar. EToys sehe ich eher als Werkzeug, welches man über
einen längeren Zeitraum unterrichts-begleitend verwendet (So wie in der
Open Charter School). Quasi als Werkzeugkasten, welchen man immer wieder
mal im Unterricht zu Hilfe nimmt.
--- Und zu guter Letzt: Scratch sieht besser aus! Tatsächlich ist das
ein sehr wichtiger Punkt! Es ist nicht nur einfach "durchgestylt",
sondern auch sauber aufgeräumt. Die Arbeitsfläche erfüllt ästhetische
Bedingungen, was der Didaktik zu Gute kommt.
Aber schlussendlich geht's um das selbe: Das analytische Denken und
dessen grafisch-spielerische Umsetzung. Und das ist bei Scratch wirklich
hervorragend gelungen! Und nebenbei kann man mit den vorhandenen
Bausteinen ganz schön "tricky" Sachen anstellen!
Gruss!
Andreas