[Squeak-ev] Scratch in Deutschland/Österreich/Schweiz - und bei squeak.de?

Thilo Pfennig thilopfennig at foresightlinux.org
Mit Nov 21 10:05:20 UTC 2007


Am Sun, 18 Nov 2007 18:54:58 +0100
schrieb Andreas Wacknitz <A.Wacknitz at gmx.de>:

> Squeak wird hauptsächlich im universitären Umfeld weiter entwickelt:  
> Studienarbeiten, Diplom- und Doktorarbeiten. Da sucht man nach neuen  
> Konzepten und implementiert sie.
> Dabei wird leider wenig oder gar nicht auf eine kommerzielle  
> Verwertbarkeit (insbesondere Zuverlässigkeit über einen längeren  
> Zeitraum) wert gelegt.


Hallo,

wenn dem wirklich so ist so würde ich einen oder mehrere Imagevarianten
empfehlen.

Ich denke z.B. das es vermutlich für Schüler und den Unterricht
unwichtig ist, das Squeak immer die neuesten Features hat. Ich denke
das ist es eher wichtig, das man über Jahre mit der selben
Funktionalität arbeiten kann - und das Sachen immer exakt auf die
gleiche Weise arbeiten - maximal noch Bugs beheben. Am elegantesten
wäre hier sicher das ein solches Lernimage mit deutliche reduzierten
Klassen daherkommt, was es auch übersichtlicher machen würde.
Vielleicht kann man sogar für höhere Klassen ein erweitertes Image
konfigurieren.

Ich denke das dazu Forschung und die Verwendung in Firmen auch sehr
stark in ihrer Anwendung unterscheiden. Ein wenig scheint es mir
sinnvoll zu sein Squeak ähnlich wie Linux-Distributionen zu entwickeln
- sprich eine gemeinsame Sprache, gemeinsame Basisklassen und dann für
den Einsatz-Zweck optimieren.

Ich denke das ein großer Haufen verschiedenster Klassen gar nicht
sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Vor allem kann man ein
generisches Image ja nicht auf einen bestimmten Anwendertyp
(Professor und Kind?) zuschneiden. Sicher ist das Teilen von Klassen
eine wichtige Sache, aber ich sehe die Power von Smalltalk eben auch
darin, das man Images erstellen kann, die genau das enthalten was man
braucht.

Ich selbst arbeite an der Distribution Foresight Linux mit und betreue
dort verschiedene Smalltalk-Pakete wie auch Squeak. Von daher sehe ich
Squeak auch mehr aus dem Blickwinkel von verschiedenen Usergruppen bzw.
welche Oberfläche und welche Features als Voreinstellung richtig wären.

Ich denke Squeak leidet ein wenig darunter, das es ein wenig die
eierlegende Wollmilchsau darstellt.

Was den Bugtracker betrifft so fände ich es viel schöner, wenn dieser
auch in Smalltalk geschrieben wäre z.B. via Seaside. Ich denke das
viele Web-Sachen die Chance bieten das man die Vielseitigkeit von
Smalltalk darstellt. Die Entwicklung eines guten Bugtracker braucht
natürlich auch seine Zeit. Dafür z.B. fände ich ein universitäres
Projekt sehr spannend. Man könnte dabei auch einmal versuchen gängige
Arbeitsweisen von Bugtrackern zu verbessern. Interessant wäre z.B. wenn
der Bugtracker ja im Grunde alle Informationen über betroffene Klassen
in seinem eigenen Image enthält. Leider bin ich was Smalltalk betrifft
noch ganz am Anfang und kann daher so ein Projekt nicht einfach selber
initiieren.

Gruß,

Thilo Pfennig

Foresight Linux

PS: Ein Tip nebenbei für die, die auch gerne mal andere
Smalltalk-Umgebungen ausprobieren. SyX http://code.google.com/p/syx/ -
von Luca Bruno, der auch SqueakGtk gemacht hat. Sein SyX ist voin der
Funktionalität natürlich weit von Squeak entfernt - aber trotzdem
interessant.

-- 
Thilo Pfennig
Foresight Linux Packager
http://flinux.wordpress.com/