[Squeak-ev] Scratch in Deutschland/Österreich/Schweiz - und bei squeak.de?

Klaus D. Witzel klaus.witzel at cobss.com
Sam Nov 24 11:03:03 UTC 2007


Hallo Markus,

danke shr für die ausführlichen Erläuterungen ! jetzt habe ich doch  
wenigstens 'ne Idee wovon hier oftmals die Rede ist :)

Zu "Modellierungstechniken", tipp doch mal "Modellierung" in das Suchfeld  
von

- http://www.software-kompetenz.de/

welche der 376 Treffer sind relevant? Auf der Ergebnisseite können  
Kategorien wie #Anbieter, #Kurse, #Foren, #Veranstaltungen, #Sonstige  
abgewählt werden.

Wenn es nicht zu viele Bereiche werden dann könnte man die doch (auf einem  
Wiki?!) auflisten und daran weiter arbeiten / recherchieren / verlinken /  
denken, odr.

Cheers
Klaus

On Sat, 24 Nov 2007 01:10:04 +0100, Markus Schlager wrote:

> Hallo Klaus
>
> On Thu, 22 Nov 2007, Klaus D. Witzel wrote:
>
>> On Thu, 22 Nov 2007 21:19:42 +0100, Markus Schlager wrote:
>> ...
>> > * 'Mein Ding' besteht im Moment darin, Wege zu finden, mit Squeak im
>> >   Unterrichtseinsatz am Gymnasium vernünftige Dinge zu tun, die sich  
>> mit
>> >   dem Lehrplan vertragen. Zielgruppe sind die Jahrgangsstufen  
>> 6,7,9,10.
>> ...
>> > - Datenflussdiagramme, die etwas tun (z.B. rechnen, Strings  
>> verarbeiten,
>> >   Skripte starten... -- rechnen können meine Diagramme schon)
>> > - Visualisierungen von Smalltalk-Code in Form von UML-Diagrammen,
>> >   idealiter auch so, daß die UML-Diagramme der Ausgangspunkt sind und
>> >   entsprechenden Smalltalk-Code generieren. BlueJ ist hier die
>> >   Standardkonkurrenz.
>> > - Ideen für schlaue Projekte, die sich etwa mit einer 10. Klasse bei
>> >   zweistündigem Informatikunterricht sinnvoll realisieren lassen. Was
>> >   weiß ich, Web-Anwendungen mit Datenbankanbindung, Simulationen,
>> >   Spiele...
>>
>> Will jetzt garantiert keinem zu nahe treten aber sind das nicht (fast)  
>> alles
>> Bereiche in denen gutbezahlte Profies, nach hart erreichtem Uni  
>> Abschluss, ihr
>> Weissbrot verdienen und mit denen die dann auch (gem. # Manager << #
>> Untergebene) den Rest ihres Daseins fristen werden.
>>
>> Sollen die Zielgruppen sich wirklich mit sowas beschäftigen oder habe  
>> ich da
>> (hoffentlich) etwas falsch verstanden?
>>
>
> Dazu musst du die Lehrpläne lesen, für Bayern
> <http://www.isb-gym8-lehrplan.de/>. In vier Schuljahren sollen die
> Schüler die verschiedenen Modellierungstechniken kennen lernen und mit
> Hilfe von 'Informatiksystemen' umsetzen. Was weitgehend fehlt, ist in der
> Tat auf Unterrichtsbedürfnisse zugeschnittene didaktische Software. Hier
> dürfen die Profis gerne ihr Hirnschmalz investieren. Das wichtige im
> Unterricht ist an sich das Malen von Diagrammen. Wenn es dann Software
> gibt, in der man dieses Malen von Diagrammen sinnvoll in Resultate
> umsetzen kann, ist das höchst erfreulich. Zum Thema Datenflußdiagramme
> versucht an der LMU in Münhen gerade ein Fachdidaktiker im Rahmen seiner
> Dissertation so etwas zu programmieren. Im Moment kennen die Schulbücher
> als Anwendungsfall dazu nämlich lediglich die Tabellenkalkulation. Mit
> den 'Connectors' von Ned Konz lassen sich aber ziemlich einfach  
> wenigstens
> Datenflussdiagrammbausteine bauen, die in der Lage sind, Zahlen als Werte
> zu übernehmen und in Teilprozessen weiterzuverarbeiten. Nur weiß das
> natürlich wieder so gut wie kein Informatiklehrer. Auf der UML-Schiene
> ist z.B. umbrello unter Linux ein gutes Werkzeug, das immerhin auch
> Python-Code ausspuckt, aber eben kein Smalltalk.
>
> Spätestens in der 10. Jahrgangsstufe sollen die Schüler auch komplexere
> Aufgaben bestreiten. In der kommenden gymnasialen Oberstufe mit ihren
> Seminarfächern ist gar vorgesehen, daß Schüler in 15-18er-Teams reale
> Projekte in Zusammenarbeit mit externen Partnern realisieren - so wie
> Projekte im 'richtigen' Leben laufen - einziger Haken: Der Projektleiter
> (also der Lehrer) kann seine Mitarbeiter (die Schüler)  nicht einfach
> hinauswerfen, genausowenig können die Schüler einmal gewählte
> Projektteams verlassen.
>
> Was soll ich sagen - wer Squeak et al. an die Schulen bringen will, muß
> die Lehrpläne lesen, auf Lehrerfortbildungen präsent sein und
> rechtzeitig die Schulbuchverlage anbohren. Für letzteres ist es in Bayern
> im Grunde schon wieder zu spät. Die kommenden Schulbücher werden
> Java-Bücher sein. Spätestens im Juli/August 2008 werden sich hier
> Informatiklehrer auf die Suche machen, wie sie den neuen Lehrplan  
> umsetzen
> können. Wenn man ihnen bis dahin Material an die Hand geben kann, hat man
> Chancen, einen Fuß in die Türe zu bekommen.
>
> Es gibt eines, das man wissen muß: Lehrpläne sind bindend. Was in ihnen
> steht, muß(!) ein Lehrer behandeln.
>
> Markus
> -----------------------------------------------
>  Markus Schlager               m.slg(at)gmx.de