Linux, Squeak, Smalltalk was : [Squeak-ev] Scratch in ...

Thilo Pfennig thilopfennig at foresightlinux.org
Son Nov 25 11:41:46 UTC 2007


On 11/24/07, stepken <stepken at web.de> wrote:

> Ich fürchte nur, dass ihr wegen der extrem gestiegenen Komplexität in
> Arbeit ersticken werdet.

Also ich kann nur sagen, das wo dpkg und RPM doch recht aufwendig sind
ein Paket zu erstellen das mit Conary doch recht einfach ist, da
Conary einem da auch Arbeit abnimmt.

> nicht zuletzt deswegen auf RedHat RPM migriert, weil der Prozess viel zu
> teuer war. Ich bewundere z.B. noch die Gentoo Leute, die klar auf
> Serversysteme sich spezialisiert haben, mit welchem Eifer und Präzision
> die ihre Pakete für viele Prozessoren sogar bereitstellen.

Foresight konzentriert sich auf Desktop-Anwendungen. Was Gentoo
betrifft so finde ich die Paket-Policy teilweise katastrophal (so was
wie fcgi als gleichwertigten Ersatz zu fastcgi zu empfehlen und dann
fastcgi zu maskieren, uvm.). Der administrative Aufwand für Gentoo ist
doch erheblich - nicht zuletzt durch die notwendigen Kompilierungen
bei jedem Update

> Es gibt sinnvollere Dinge für die Linux - Community zu tun, als das sich
> noch ein Team um die Paketabhängigkeiten kümmert.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Anstatt sich mit Uralt-Paketmanagern
abzumühen sollten Distributionen moderne Paketmanager einsetzen, die
eben die Arbeit an Abhängigkeiten vereinfachen. Das RPM viele Jahre
überhaupt nicht weiterentwickelt wurde ist schon eine Schande. M.W.
gab es da abseits von Conary keine Innovationen bei den Paketmanagern
(ich denke Archs "Packman" ist da eher simpel). Insofern würde ich
sagen: Wir brauchen nicht yet another RPM (PCLinuxOs, ...) oder
Deb-sytem (Ubuntu,...) weil sie technisch im Prinzip nur die
Paketarbeit duplizieren und dabei insbesondere bei Ubuntu offenbar
oftmals die Paketqualität herabsetzen.

Was bei Linux auf fehlt ist so etwas wie eine stärkere Öffnung der
Distributionen. Damit meine ich, das die Mitarbeit weniger elitär wird
und die Partizipation erleichert wird. Und da stehen die Paketmanager
oftmals auch im Weg und fordern zu einer Duplizierung der Arbeit
heraus. Wenn man e sich genauer anschaut sind doch die meisten
Distributionen beherrscht von größeren Firmen wie Red Hat, Sun, Novell
oder Canonical, die oft als einzige über das volle Copyright des Codes
verfügen.

Ich denke das viele der klassischen Distributionen nicht mit dem
Wandel der Zeit mitkommen. Deutlich wird das u.a. dadurch das viele
versuchen ihren Usern Werkzeuge an die Hand zu geben eigene Versionen
der Distribution zu erzeugen. Weil eben die Nutzungsprofile sich auch
stark unterscheiden. Das Problem ist nur, das die klassischen
Paketmanager die Betreuung von Branches nicht unbedingt erleichtern.

Allgemein sehe ich auch nicht eine Vervliefältigung an Distributionen
als Problem, sondern eher Upstream. Distributionen stellen eine
Selektion dar, die es ermöglichen sollte das jede die Distribution
findet, die am besten geeignet ist. Leider besteht die Tendenz bei den
großen, sich da eher auf die Füße zu treten und  auch auf Tools und
Methoden zu setzen, die nur dort verfügbar sind und sie somit von der
Konkurrenz absetzen. Daher finde ich Neuentwicklungen wie PackageKit
(http://www.packagekit.org/) sehr nützlich. Denn eins ist klar: Je
divergenter die Distributionen in der Praxis sind, desdo weniger ist
es möglich sie sinnvoll zu supporten, bzw. läuft es dann auf eine
defakto Abhängigkeit hinaus.


Ähnliche Probleme hat ja der Bereich Smalltalk. Dort gibt es ja auch
viele Systeme, die dann aber auch ein sehr divergente Unmgebung
darstellen, so das Leute die Smalltalk lernen ihre Kenntnisse nicht
ohne weiteres übertragen können. Gleichzeitig besteht natürlich auch
das Problem, das Menschen unterschiedlichste Problemstellungen haben
und das dann z.B. Squeak nicht am besten geeignet ist für jeden
erdenklichen Zweck. Und aus meiner Sicht wird da eben sowohl bei Linux
als auch bei Smalltalk ein Problem.


Gruß,
Thilo

-- 
Thilo Pfennig
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