Re: [Squeak-ev] Repository f.Übersetzung 'Squeak by Example'

Enno Schwass onkelenno at mac.com
Son Nov 18 18:31:31 UTC 2007


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Moin

>> Und meint ihr nicht auch, dass Exemplar besser klingt als Instanz?  
>> Ich kenne zwar den wiki-Artikel, finde aber trotzdem Exemplar  
>> anschaulicher.
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Instanz_%28Informatik%29
>>
> "Lebendes Objekt" fünde ich anschaulicher, im Gegensatz zu einer  
> Klasse, welche ja nur den Plan eines Objektes und seiner Methoden/ 
> Kommunikationspfade repräsentiert. Der Begriff Instanz sollte nie  
> verändert werden. Ich schreibe immer "lebendes Objekt" (also, was  
> Speicher und CPU-Zeit verbraucht, reagieren kann) daneben hinzu.

Hmm ... saubere Fachsprache ist sicherlich wichtig, aber es soll ja  
gerade Neueinsteigern verständlich sein. Sonst könnte man sich auch  
die deutsche Übersetzung des
Images sparen, da Englisch ohnehin international und auf Konferenzen  
in Gebrauch ist und von Fachleuten verstanden wird. Manchmal ist das  
ziemlich lustig und manchmal nur bitter.
Wenn ich an die ein oder andere Session der Linux Audio Conference  
denke...

Andererseits ist Englisch fester Bestandteil des Schulunterrichts.  
Sollen sie doch das Original lesen :)

Ich jedenfalls muss bei Exemplar immer an Gattung denken. Gattung ist  
in meinem "semantic web" nicht
weit entfernt von Klasse. Instanz dagegen assoziiere ich doch eher  
mit der deutschen Gerichtsbarkeit.

Wer ist also die Zielgruppe für die Übersetzung? Informatikstudenten  
oder junge Heranwachsende? Eigentlich sind nur die Kapitel 12 und  
vielleicht 7
schwerer zu vermitteln. Aber ich bin kein Pädagoge.

Verständlichkeit ist wichtiger als Fachsprache, solange es trotzdem  
den Kern trifft. Die Geschichte vom Klapperstorch dagegen beschreibt  
zwar auch einen
Vorgang, trifft den Kern aber - nun - nicht ganz :)

Es kann durchaus sinnvoll sein, "lebendes Objekt", "Exemplar" und  
"Instanz" zusammen in einem Absatz zu nennen und später im Text  
synonym zu benutzen.

Zu Guidos Brandrede hab ich auch noch ein paar Punkte. Es wäre  
sicherlich schön, wenn man die Anstrengungen bündeln bzw. fokussieren  
könnte.
Es gibt leider generell zu wenig Smalltalker in Deutschland (ich bin  
ja auch keiner). Und die, die es gibt,  müssen vermutlich ebenso 40  
Stunden pro
Woche ihren Lebensunterhalt verdienen. Ich bin wie gesagt kein  
Fachmann. Was ich aber beobachte ist folgendes: Sobald eine gute  
Dokumentation
vorhanden ist, finden sich weitere Bastler und Anwender. Mit dem SBE- 
Buch hat Squeak einen gewaltigen Schritt nach vorn getan.
(Das Buch sollte man beim Verein bestellen können)

Das "One Click Seaside"-Paket war der nächste Schritt. Ich persönlich  
sehe für Squeak nur zusammen mit Croquet den Durchbruch schaffen.
Wenn das gelingt, wird auch Smalltalk wieder populär.
Die c't berichtet (auch in der aktuellen Ausgabe) fleissig. Man darf  
also hoffen.

Am schwierigsten ist wohl dem Einsteiger zu vermitteln, dass man  
nicht panisch reagieren muss, sobald sich das Debuggerfenster öffnet.

Ich bin immer noch begeistert von Squeak und jeder Nutzer, der in den  
letzten Jahren mit Standardsoftware unter Windows zu tun hatte, ist  
sowieso
abgebrüht genug. Wichtig ist, dass auch die Bugs dokumentiert werden  
und Workarounds bereitgestellt werden. Fixes fliessen dann ins  
nächste Release.
Die ganze Hotline-Industrie lebt davon, dass der Anwender diese  
Lektion gelernt hat :) Obwohl ... Konsolenspiele laufen ziemlich  
stabil. Es geht also auch anders.

Ich bewundere Damien Cassou für seine Anstrengungen. Das macht eine  
Menge Arbeit.

Aehm ... hat jemand Lust etwas (Kapitel 13??) über FFI zu schreiben.  
Das wäre momentan für mich sehr hilfreich.

Genug geschwafelt
Enno
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