[Squeak-ev] Re: Erinnert Ihr euch noch an das Treffen im Juni 2010?

Markus Gälli gaelli at emergent.de
Fre Dez 3 14:58:22 UTC 2010


Ein paar Richtigstellungen:
> 
> Jens Mönig stellte sein BYOP-System („Buy Your Own Pet“) vor.

Das war BYOB und bedeutet "Build Your Own Blocks".

> Statt
> Skripten, Funktionen oder Prozeduren soll es jetzt nur noch Blöcke geben.
> Mönig möchte mit dem von ihm propagierten visuellen Programmiersystem die
> herkömmlichen Programmiersprachen ablösen und aus dem Informatikunterricht
> vertreiben. (Diese Radikalkur werden ihm die Informatik-Lehrer jedoch nicht
> abnehmen – schon deshalb nicht, weil ein rein grafisches System den
> bildenden Wert von Sprache leugnet. Informatik ist kein Nitendospiel.
> Schülerinnen und weibliche Studierende, die bekanntlich eher sprachliche
> Stärken haben, werden sich querstellen, denn BYOP begünstigt die
> Schreibfaulen und Analphabeten, es redet einer typisch männlichen
> Fummel-Informatik das Wort.)

Die Informatiklehrer der Uni Berkeley (und zwar die, die nicht c.s. Studierende unterrichten) mögen Dir als Gegenbeispiel dienen:

http://inst.eecs.berkeley.edu/~cs10/fa10/

Und grade Schülerinnen und weibliche Studierende schätzen meiner Meinung nach ein gewisses Mass an Geschlossenheit und Stringenz.
Eben nicht "von Hölzchen auf Stöckchen" kommen können, und das ist zumindest mit Scratch eher der Fall als mit einem hybriden Etoys / Smalltalk-System.

Die zusätzliche Komplexität von BYOB erlaubt aber einen sehr wohl definierte Erweiterung der Möglichkeiten, die sich gut und eben stringent in das restliche System integriert.

Um Blöcke zusammenzustellen, muss man lesen, und um neue Blöcke zu benennen, auch schreiben können. 
Von daher ist "normales" Programmieren auch nichts anderes. Auch könntest Du mit dem Argument der "Schreibfaulen und Analphabeten" behaupten, dass die Kommandozeile eher was für Mädchen und Klicki-Bunti-Oberflächen für die schreibfaulen Jungs wäre.

Gruss

Markus