Re: [Squeak-ev] Fragen zur „Teilchengrippe“ und anderen Merkwürdigkeiten

Markus Schlager m.slg at gmx.de
Mon Jun 28 22:35:57 UTC 2010


On Mon, 28 Jun 2010, R. Baumann wrote:

> In der Klappe Objekte/Demo heißt das Objekt „TeilchenGrippe“ (mit
> Binnenmajuskel); in der Hilfeblase lesen wir: „Die Original-Simulation von
> beweglichen Teilchen von John Maloney“. In der Klappe Geräte nennt sich das
> Objekt schlicht „Teilchengrippe“ und der Hilfetext lautet: „Hüpfende
> Teilchen, die sich anstecken“.

Nur ganz kurz die Frage, mit welchem Squeak-Image du eigentlich 
arbeitest? Die Screenshots sehen nach Squeak3.9 aus. Konkret bin ich über 
die deutsche Übersetzung 'Morf' gestolpert. Im Zuge der Etoys-Lokalisation 
heißt das mittlerweile aber z.B. 'Morph'.

An der Stelle vielleicht dann doch die Frage, welches Image man eigentlich 
nehmen sollte, wenn man frisch einsteigt. Bert, was meinst du?

Ich selber tendiere ja dazu, jedenfalls mit dem Etoys-Image anzufangen. 
Wenn man nicht in die Tiefen von Smalltalk absteigen will, ist es in 
meinen Augen übersichtlicher handzuhaben und besser dokumentiert - ich 
würde mutmaßen, auch besser gepflegt, aber das weiß ich nicht - auf jeden 
Fall scheint es mir näher an schulischen Interessen/Zielen. Meine 
Zehntklässler kommen damit jedenfalls recht gut zurecht.

Für den Weg von da zu Smalltalk gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. Die 
naheliegendste wäre wohl, 'etoys friendly' zu deaktivieren und ggf. die 
Entwicklerklappen zu installieren. Das habe ich selber noch nicht mit 
Schülern gemacht. Letztes Jahr habe ich mit Squeak3.10 gearbeitet, dann 
habe ich in der Zwischenzeit Pharo gesehen und bin heute über Squeak4.1 
gestolpert.

Gerade Squeak3.9 ist ein doch recht volles Image, was für die Schüler 
nicht unbedingt die Übersichtlichkeit fördert. Ich selber habe es etwas 
als eine Reise durch den Dschungel erlebt, mich darin und in der 
Dokumentation zurecht zu finden. Nun, mittlerweile hat sich da viel getan, 
gibt es etwa SBE.

Der Lernpfad, den ich verfolge, sieht so aus (Gymnasium Bayern):

info7: Ablaufmodellierung und Einstieg ins Programmieren mit Scratch
info9: Modellierung von Datenflüssen mit den Connectors in Etoys
info10: Einstieg in objektorientierte Modellierung mit Etoys

Soweit mache ich das schon ein paar Jahre und bin damit sehr zufrieden.

Anschließend kommt objektorientiertes Programmieren. Da stellt sich dann 
die Frage, ob Pharo oder Squeak 4.1 oder doch Etoys mit den 
Entwicklerklappen. Squeak3.x würde ich (eher aus dem Bauch heraus) nicht 
mehr nehmen. Mein persönlicher Eindruck ist ein unfuhiger.

Momentan tendiere ich etwas zu Pharo - nicht zuletzt wegen der 
Dokumentationsanstrengungen um 'Pharo by example'. Klar, aufgeräumt. Frei 
von Etoys.

Was mir an Squeak4.1 gefällt, ist vor allem die 
Projekthierarchie/-navigation. Die vermisse ich bei Pharo. Geht das in 
Pharo irgendwie einfach - 'neues Projekt' bzw. 'nächstes/voriges Projekt'?

Was mir am Etoys-Image gefällt, ist die deutsche Lokalisation - weiß 
jemand, wie es darum bei Pharo bzw. Squeak4.1 steht? Bislang sehe ich bei 
beiden nur Englisch. Man kann da gut und einfach hybrid arbeiten - Etoys 
und Smalltalk-Programmiererei mischen. Konkret böte sich das an, um etwa 
als Lehrer mit Bookmorphen einfach Aufgabenstellungen/Anleitungen/Hilfen 
zu basteln. Andererseits weiß ich nicht so recht, ob ich den Schülern 
hybrides Arbeiten ermöglichen will, oder ob das nicht eher verwirrt. Die 
Idee, Anleitungen in Workspaces zu packen, gefällt mir schon auch. Aber 
wie speichere ich so etwas in Pharo so, daß ich es an die Schüler 
verteilen kann und die dann eben eine Welt mit den von mir angelegten 
Workspaces sehen?

Naja, da muß ich wohl noch etwas nachdenken.

Schöne Grüße

Markus