Gestern auf einer Feier habe ich einen Mathe-Studenten der TU-Berlin kennengelernt, der die Datenbank-Anbindung für folgendes Projekt macht:
http://www.gmd.de/PT-NMB/Bereich_Hochschulen/lfd.Projekte/08NM107.htm
Idee dahinter ist, dass die ganzen Mathe-Profs bei ihren Vorlesungen für Ingenieure oder andere Fremd-Studis entlastet werden; dazu wären sie wohl auch gewillt, das ihre Vorlesungen in LaTeX einzuhacken, wofür auch bereits ein LaTeX nach MathML Konvertierer besteht.
Die Studis können dann Herleitungen von Beweisen o.ä. interaktiv im Browser beackern.
Außerdem wollen sie mittels Java-Clients Algorithmen oder Strukturen wie beispielsweise die Gaussche Elliminierung visualisieren und interaktiv vermitteln. Dazu gibt es eine "Applett-Factory", eine Arbeitsgruppe, die diese produzieren soll, bzw. ein Framework, das selbst Java-Unerfahrenen Professoren erlauben soll, solche Visualisierungen zu programmieren.
Was fehlt alles in Squeak, dass es in solchen Szenarien sinnvoll genutzt werden kann, ist es nur Marketing und Man-Power? Wenn ja, wo kriegen wir die her?
Für das Projekt soll demnächst auch EU weit mehr Geld locker gemacht werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass wir grade an solchen Stellen, neue Fan- und Nutzergemeinden von Squeak aufbauen könnten.
Toll wäre natürlich auch sowas wie Didier Bessets Buch komplett als "Active Essey" zu haben, man lernt Mathe und(!) Programmieren, außerdem sieht man dann auch, dass Smalltalk-Code häufig auch "smaller" ist, als das entsprechende Java-Pendant. Ideen dazu?
Markus
Markus,
Gestern auf einer Feier habe ich einen Mathe-Studenten der TU-Berlin kennengelernt, der die Datenbank-Anbindung für folgendes Projekt macht:
http://www.gmd.de/PT-NMB/Bereich_Hochschulen/lfd.Projekte/08NM107.htm
Leider nicht sehr aussagekräftig :-(
Was fehlt alles in Squeak, dass es in solchen Szenarien sinnvoll genutzt werden kann, ist es nur Marketing und Man-Power?
Nicht ganz. Zum einen ist in diesem konkreten Fall, die TeX-Anbindung wohl entscheidend. Zum anderen die Frage wie Mathe-Profs mit sowas umgehen wollen. Sie sind eine ziemlich spezifische Nutzergruppe und haben an vielen Stellen vermutlich so ihre eigenen Vorstellungen. Ich kann mir selber nicht genau vorstellen, wie die Visualisierung von 'ner Gaus-schen Elimination formulieren würde ;-)
Ciao, - Andreas
Am Montag den, 8. Juli 2002, um 01:37, schrieb Andreas Raab:
Markus,
Gestern auf einer Feier habe ich einen Mathe-Studenten der TU-Berlin kennengelernt, der die Datenbank-Anbindung für folgendes Projekt macht:
http://www.gmd.de/PT-NMB/Bereich_Hochschulen/lfd.Projekte/08NM107.htm
Leider nicht sehr aussagekräftig :-(
Hab noch was besserer gefunden:
Grüße,
Markus
Was fehlt alles in Squeak, dass es in solchen Szenarien sinnvoll genutzt werden kann, ist es nur Marketing und Man-Power?
Nicht ganz. Zum einen ist in diesem konkreten Fall, die TeX-Anbindung wohl entscheidend. Zum anderen die Frage wie Mathe-Profs mit sowas umgehen wollen. Sie sind eine ziemlich spezifische Nutzergruppe und haben an vielen Stellen vermutlich so ihre eigenen Vorstellungen. Ich kann mir selber nicht genau vorstellen, wie die Visualisierung von 'ner Gaus-schen Elimination formulieren würde ;-)
Ciao,
- Andreas
On Mon, 8 Jul 2002, Andreas Raab wrote:
Markus,
Gestern auf einer Feier habe ich einen Mathe-Studenten der TU-Berlin kennengelernt, der die Datenbank-Anbindung für folgendes Projekt macht:
http://www.gmd.de/PT-NMB/Bereich_Hochschulen/lfd.Projekte/08NM107.htm
Leider nicht sehr aussagekräftig :-(
Was fehlt alles in Squeak, dass es in solchen Szenarien sinnvoll genutzt werden kann, ist es nur Marketing und Man-Power?
Nicht ganz. Zum einen ist in diesem konkreten Fall, die TeX-Anbindung wohl entscheidend.
Ich denke auch dass Hochschul-Mathematik-Studenten als Zielgruppe für Squeaknutzung den Anfang etwas zu anspruchsvoll ist (nicht intellektuell, aber im Bezug auf verfügbare Ressourcen wie Zeit und Geld). Andererseits fällt mir jetzt ein, dass in Argentinien einiges in dieser Richtung geleistet worden ist und dass Francisco Garau erwähnt hat, dass Smalltalkprogrammieren eigentlich dem Formulieren von mathematischen Zusammenhängen entspricht. TeX-Output zu generieren dürfte nicht ein unüberwindliches Hindernis sein.
Zum anderen die Frage wie Mathe-Profs mit sowas umgehen wollen. Sie sind eine ziemlich spezifische Nutzergruppe und haben an vielen Stellen vermutlich so ihre eigenen Vorstellungen. Ich kann mir selber nicht genau vorstellen, wie die Visualisierung von 'ner Gaus-schen Elimination formulieren würde ;-)
Bei den Austauschschritten die Elemente, die verändert werden kurz farblich hinterleuchten und dann ändern; in einem weiteren Morph den jeweiligen Schritt erläutern und eine 'next step' Taste anbieten...
Generelle Bemerkung: Bis weit hinauf in die Bildungsministerien haben die Leute gelernt, dass "Java etwas gutes ist" und dass man auf Kompatibilität achten muss. Squeak hat hier schon mal eine 'Up-hill battle' zu leisten. Von daher ist eine Anwendung im Bereich Kindergarten / Grundschule eher denkbar; erstens ist die Zielgruppe grösser, zweitens zählt die effektive Leistung der SW (Möglichkeiten, Benutzerfreundlichkeit, wie rasch vermittelbar) der Software mehr und die Kompatibilität steht nicht so im Vordergrund.
Eine Idee: Ein bekannter Hersteller von Frühstücksflocken (na ja diejenigen mit viel Zucker drin...) hat neulich seinen Flockenpackungen Spiele-CDs beigelegt. Das ganze erwies sich dann als Flop, da es sich nur um Demos handelte, was aber für die kleinen und grossen Käufer nicht erkennbar war. Der Hersteller erhielt viele enttäuschte Anrufe. Das wäre vielleicht ein Feld für Squeak: Lernspiele auf Frühstücksflockenpackungen....; eine Hummel könnte Honig sammeln usw... (einfache Mathematik für Grundschüler)
Neuerdings gibt es ja auch die kleinen CDs mit 210MB Speicher; etwas billiger in der Herstellung und immer noch genügend Kapazität. Viele moderne Computer können direkt ab einer CD booten.
Noch eine Bemerkung zum Thema Java: Ein Generator, der Java-Applets herstellt (Java 1.0.4 bis Java 1.0.8 wegen der Kompatibilität) wäre vielleicht eine Möglichkeit, d.h. eine Umgebung wo man mit Etoys rasch etwas zusammenbaut und das dann als Java-Applet exportieren kann. (Ist aber möglicherweise aufwändig zum Implementieren)
Idee zu den Ingenieur-Studis: Warum nicht eine IDE für den NASM (Netwide Assembler, Intel 32 bit Architektur) bauen mit Animation einer 80386-CPU. Heutzutage ist das Assemblerprogrammieren einfach, da man mit einer Integerlänge von 32-Bit schon ordentlich etwas machen kann und die Programmierung nicht viel anders als mit einem programmierbaren Taschenrechner ist (zumindest kleine Programme). Interessant für embedded systems. Zielgruppe sind die Leute, die wissen wollen, wie ein Computer wirklich funktioniert. Oder das ganze für Knuths MMIX.
Zum Abschluss: Generell finde ich die Idee von Marcus Gaelli gut ein von einem Bildungsministerium gefördertes Projekt zu suchen und dort etwas zu machen. Meist fehlen gute Informatiker und die Leute sind froh, wenn sie jemanden kriegen. Viele Projekte sind auch in der Werkzeugwahl recht frei. Im Moment ist noch Aufbruchstimmung vorhanden, das wird vermutlich erst in ein.. zwei Jahren drehen, wenn man sieht, dass man mit den aktuellen Tools nur schildkrötenmässig vorwärts kommt. Das dicke Ende wird dann auch die Wartung sein...
Ciao, - Hannes
Am Montag den, 8. Juli 2002, um 09:34, schrieb Hannes Hirzel:
Nicht ganz. Zum einen ist in diesem konkreten Fall, die TeX-Anbindung wohl entscheidend.
Ich denke auch dass Hochschul-Mathematik-Studenten als Zielgruppe für Squeaknutzung den Anfang etwas zu anspruchsvoll ist (nicht intellektuell, aber im Bezug auf verfügbare Ressourcen wie Zeit und Geld). Andererseits fällt mir jetzt ein, dass in Argentinien einiges in dieser Richtung geleistet worden ist und dass Francisco Garau erwähnt hat, dass Smalltalkprogrammieren eigentlich dem Formulieren von mathematischen Zusammenhängen entspricht. TeX-Output zu generieren dürfte nicht ein unüberwindliches Hindernis sein.
Nur zur Richtigstellung: Die wollen v.A. TeX importieren bzw. haben bereits einen TeX nach MathML-Übersetzer geschrieben. Was wir da bräuchten wäre auch ein MathML-Frontend, oder? Aber da kenne ich mich null aus.
Nichts destotrotz wäre natürlich ein (von mir aus auch erstmal rudimentärer) LaTeX-Outputter in Squeak toll, ich denke da speziell an ein besseres Swiki-Frontend mit LaTeX-Renderer.
(ich weiß, nicht lamentieren, machen...)
Markus
On Mon, Jul 08, 2002 at 10:35:50AM +0200, Markus Gaelli wrote:
Nichts destotrotz wäre natürlich ein (von mir aus auch erstmal rudimentärer) LaTeX-Outputter in Squeak toll, ich denke da speziell an ein besseres Swiki-Frontend mit LaTeX-Renderer.
http://squeak.heeg.de:8080/VisualWorks/WysiTeX
This is WysiTeX, a WYSIWG TeX editor which was developed at Georg Heeg a number of years ago. I have received permission from Georg Heeg to open source this system.
Das ist ein omplettes TeX-Sytem, in Visualworks implementiert von Hans-Martin Mosner. Einziges Problem: LaTex laeuft noch nicht...
Marcus
squeak-ev@lists.squeakfoundation.org