Nachdem ich mir nicht sicher bin, ob das mit den Anhängen auf der Liste klappt, vorsichtshalber die mail noch einmal. Die erwähnten Anhänge sind auch hier im Netz zu finden:
- http://www.lsh-marquartstein.de/schule/unterricht/faecher/informatik/unterri... - https://www.lsh-marquartstein.de/schule/unterricht/faecher/informatik/unterr...
Markus
On Thu, 24 Mar 2011, Markus Schlager wrote:
Lieber Rüdeger Baumann,
On Mon, 28 Feb 2011, R. Baumann wrote:
Das Buch ist eigentlich nur als Versuch gedacht, um zur Diskussion zu stellen und zu erproben, was man mit Squeak in der Schule eventuell machen kann.
So nach und nach schmökere ich in dem Vordruckexemplar herum. Schöne Ideen! Sehr erfreulich ist aus meiner Warte vor allem auch, daß das Buch tatsächlich auf den Schulbetrieb abzielt und dort viele typische Inhalte abdeckt. So tauchen auch typische Beispiele zur Datenflussmodellierung und Zustandsübergangsdiagrammen auf. Schade, daß hierbei eine in meinen Augen ganz große Stärke der Etoys nicht zum Zuge kommt: die Verbinder.
Zur Zustandsmodellierung habe ich mir heute das Beispielprojekt für den Unterrichtseinsatz in der 10. Jahrgangsstufe im Anhang gebastelt. Was mich an den üblichen Umsetzungen bei diesem Thema stört, ist die Trennung von Modell und Implementierung:
Einerseits malt man irgendwo den endlichen Automaten, andererseits programmiert man dann anderswo irgendetwas, das das Denken in Zuständen implementieren soll. (Leider scheint noch keinem süddeutschen Didaktiker aufgegangen zu sein, daß hier UnitTests genau das passende wären - wie das in Squeak ganz elegant geht, sieht man wunderbar im LaserGame-Tutorial.) Alternativ gibt es dann noch so Spezialprogramme wie Charon zur formalen Spracherkennung oder Kara, um ähnlich eingeschränkte Probleme zu lösen wie mit Robot Karol.
Etoys bietet beides: Da läßt sich der Klassiker Verkehrsampel eben wirklich direkt mit einem daneben gezeichneten Zustandsübergangsdiagramm steuern! Auch läßt sich dieses Diagramm ganz nach Wunsch durch andere Ereignisse aller Art beeinflussen. Es läßt sich ein Getränkeautomat mit Knöpfen malen, bei dem die Knöpfe, wenn man sie anklickt, einen Übergang im Zustandsübergangsdiagramm auslösen, der dann eine Veränderung am Getränkeautomaten zur Folge hat - oder eine Drehorgel mit einer Zeichenkette als 'Lochstreifen' steuern. Damit macht der Rechner genau das, was die Schüler vom Denken her lernen und begreifen sollen. Einfach wird das dadurch, daß die Verbinder Quelle und Ziel kennen.
Ähnlich sieht es mit Datenflussdiagrammen aus. Wenn man Verbinder verwendet, können die ganz elegant Datenflüsse ausführen - egal welcher Art. Man kann klassisch rechnen, Strings verarbeiten oder auch Männchen Eimer voll Sand schaufeln lassen. Damit das dann leicht bedienbar wird und sich Teilergebnisse an beliebiger Stelle im Datenfluss mit nur einer Aktion (z.B. ein einziger Mausklick) abgreifen/erzeugen lassen, benötigt man nur die Fähigkeit 'sage allen Vorgängern', die sich bei verbundenen Objekten im Betrachter in der Kategorie 'Verbindungen zu mir findet'. So wie die Beispiele im Buchvordruck stehen, muß der Benutzer aber alle Teilschritte selbst in der richtigen Reihenfolge ausführen. Das erscheint mir eher ungünstig. Ich hänge auch dazu mein Projekt an, das ich in der 9. Jahrgangsstufe im Einsatz habe.
In München sollte meines Wissens die Entwicklung einer Software für solche Datenflußdiagramme schon einmal Thema einer fachdidaktischen Doktorarbeit sein. Ich weiß nicht, ob es je ein Ergebnis gab. Mit den Etoys läßt sich das recht einfach basteln.
Schöne Grüße
Markus