Am Sun, 18 Nov 2007 18:54:58 +0100 schrieb Andreas Wacknitz A.Wacknitz@gmx.de:
Squeak wird hauptsächlich im universitären Umfeld weiter entwickelt: Studienarbeiten, Diplom- und Doktorarbeiten. Da sucht man nach neuen Konzepten und implementiert sie. Dabei wird leider wenig oder gar nicht auf eine kommerzielle Verwertbarkeit (insbesondere Zuverlässigkeit über einen längeren Zeitraum) wert gelegt.
Hallo,
wenn dem wirklich so ist so würde ich einen oder mehrere Imagevarianten empfehlen.
Ich denke z.B. das es vermutlich für Schüler und den Unterricht unwichtig ist, das Squeak immer die neuesten Features hat. Ich denke das ist es eher wichtig, das man über Jahre mit der selben Funktionalität arbeiten kann - und das Sachen immer exakt auf die gleiche Weise arbeiten - maximal noch Bugs beheben. Am elegantesten wäre hier sicher das ein solches Lernimage mit deutliche reduzierten Klassen daherkommt, was es auch übersichtlicher machen würde. Vielleicht kann man sogar für höhere Klassen ein erweitertes Image konfigurieren.
Ich denke das dazu Forschung und die Verwendung in Firmen auch sehr stark in ihrer Anwendung unterscheiden. Ein wenig scheint es mir sinnvoll zu sein Squeak ähnlich wie Linux-Distributionen zu entwickeln - sprich eine gemeinsame Sprache, gemeinsame Basisklassen und dann für den Einsatz-Zweck optimieren.
Ich denke das ein großer Haufen verschiedenster Klassen gar nicht sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Vor allem kann man ein generisches Image ja nicht auf einen bestimmten Anwendertyp (Professor und Kind?) zuschneiden. Sicher ist das Teilen von Klassen eine wichtige Sache, aber ich sehe die Power von Smalltalk eben auch darin, das man Images erstellen kann, die genau das enthalten was man braucht.
Ich selbst arbeite an der Distribution Foresight Linux mit und betreue dort verschiedene Smalltalk-Pakete wie auch Squeak. Von daher sehe ich Squeak auch mehr aus dem Blickwinkel von verschiedenen Usergruppen bzw. welche Oberfläche und welche Features als Voreinstellung richtig wären.
Ich denke Squeak leidet ein wenig darunter, das es ein wenig die eierlegende Wollmilchsau darstellt.
Was den Bugtracker betrifft so fände ich es viel schöner, wenn dieser auch in Smalltalk geschrieben wäre z.B. via Seaside. Ich denke das viele Web-Sachen die Chance bieten das man die Vielseitigkeit von Smalltalk darstellt. Die Entwicklung eines guten Bugtracker braucht natürlich auch seine Zeit. Dafür z.B. fände ich ein universitäres Projekt sehr spannend. Man könnte dabei auch einmal versuchen gängige Arbeitsweisen von Bugtrackern zu verbessern. Interessant wäre z.B. wenn der Bugtracker ja im Grunde alle Informationen über betroffene Klassen in seinem eigenen Image enthält. Leider bin ich was Smalltalk betrifft noch ganz am Anfang und kann daher so ein Projekt nicht einfach selber initiieren.
Gruß,
Thilo Pfennig
Foresight Linux
PS: Ein Tip nebenbei für die, die auch gerne mal andere Smalltalk-Umgebungen ausprobieren. SyX http://code.google.com/p/syx/ - von Luca Bruno, der auch SqueakGtk gemacht hat. Sein SyX ist voin der Funktionalität natürlich weit von Squeak entfernt - aber trotzdem interessant.