Hallo Markus.
On Mon, 19 Nov 2007 18:11:38 +0100 (CET) Markus Schlager m.slg@gmx.de wrote:
Nachdem Informatik (derzeit noch) in der Regel von inkompetenten Quereinsteigern wie mir unterrichtet wird, ist das Problem der Unwägbarkeiten ein wirklich zentraler Punkt. Das sollte man wirklcih nicht herunterspielen.
Ich war auch mal ein inkompetenter Quereinsteiger, jetzt bin ich nur noch inkompetent... aber mein Physik-Seminarlehrer hat an der Stelle immer gesagt: "Dann machen Sie das Problem zum Programm!"
Sprich: Du arbeitest *zusammen* mit deinen Schülern an der Lösung des Problems. "Da geht was nicht ... wie kriegen das in den Griff? Können wir da irgendwie testen? Können wir mit Debugger und Inspektor das Problem eingrenzen?" usw.
Wenn's ein "Nebenschauplatz" ist, nimmt man sich 10 min Zeit, wenn das nicht ausreicht, wird's eine Bonus-Hausaufgabe für die Tüftler.
Wenn's an einer kritischen Stelle aufgetreten ist, über die du drüber kommen musst, damit es weitergeht, jetzt aber nicht drüber kommen kannst, gibt es immer noch die Möglichkeit, ein vorbereitetes "Zwischenimage" zu verteilen und damit weiter zu arbeiten.
Ich vermute mal, dass du ja im Informatik-Unterricht nicht nur die ach so archaischen Algorithem schulen willst, die der Profi-Entwickler heutzutage eh' nicht mehr selber implementiert, sondern auch die Fähigkeit zum Problemlösen ... und da ist ein noch funktionierendes Smalltalk-Image eines der besten Terrains, die ich mir vorstellen kann.
Herunterspielen will ich hier gar nichts, Markus, heruntermachen dagegen wollte ich die primitive Hau-drauf-es-wehrt-sich-nicht-Argumentation der vorigen Mail.
Ich habe im Referendariat bei meinen Kolleg(inn)en einen großen Stressfaktor bemerkt, der mir persönlich ziemlich abgeht: der Drang, einen "perfekten Auftritt" hinzulegen. Mit ausreichenden Sicherheiten vorbereiten, dann rein in den Unterricht, bei einem Schlamassel ohne Panik wieder rauskommen, so dass alle was lernen.
Vielleicht war das mit ein Grund für meine Lehrprobennoten :-)
Schönen Abend, s.